Berlin - Angesichts bestehender und drohender zusätzlicher Einschränkungen durch die Corona-Pandemie machen sich Wirtschaftsverbände für eine Nachjustierung der staatlichen Hilfen stark. "Die Stimmung in unserer Branche ist verheerend, die Unternehmen haben null Planungssicherheit", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges, dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).

"Alle Unternehmen - egal welcher Größe - müssen jetzt auf den hoffentlich letzten Metern der Pandemie die Unterstützung bekommen, die ihnen das Überleben sichert." Die Bundesregierung plant für die Monate Januar bis März 2022 eine Überbrückungshilfe IV, die sich vor allem auf eine Fixkostenerstattung stützt. Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer begrüßt dies zwar grundsätzlich: "Aber uns wäre es am liebsten, wenn sich die Hilfen wieder an den November- und Dezemberhilfen orientierten", sagte Wollseifer dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Denn die aktuell geltende Überbrückungshilfe III Plus, die im Wesentlichen fortgeführt wird, kompensiere nicht die in den Betrieben tatsächlich anfallenden Kosten.

Die im vergangenen Jahr gewährten November- und Dezemberhilfen hatten sich am Umsatz des jeweiligen Vorjahresmonats orientiert und waren sehr großzügig bemessen. Auch der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert eine Nachjustierung. Gefragt seien angemessene Wirtschaftshilfen, "die der Lebensrealität im Einzelhandel entsprechen", sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Dazu gehöre, dass eine Förderung nicht erst bei mindestens 30 Prozent Umsatzausfall ansetzen sollte.

Viele Handelsunternehmen hätten zudem die geltenden Höchstgrenzen für die Förderung bereits im Zuge der zurückliegenden Lockdowns ausgeschöpft. Deshalb sei eine Verdoppelung "längst überfällig"

Foto: Verbotsschild in einer Einkaufspassage während Lockdown (über dts Nachrichtenagentur)

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