Berlin - Lars Feld, Vorsitzender des Sachverständigenrats, hat vor den wirtschaftlichen Konsequenzen eines härteren Lockdowns gewarnt. "Bei einem bundesweiten harten Lockdown droht eine zweite Rezession. Das hätte natürlich auch Konsequenzen für die weitere Entwicklung im Jahr 2021", sagte er dem "Mannheimer Morgen" (Freitagausgabe).

Er sei jedoch nicht prinzipiell gegen eine solche Maßnahme. "Vielleicht ist ein harter Lockdown wirklich notwendig, wir müssen ja die Infektionsdynamik stoppen. Das ist das wichtigste Ziel", sagte er.

Es gebe keinen Konflikt zwischen Gesundheit und Wirtschaft. "Das Problem für die Ökonomie ist die Pandemie selber, es sind nicht die Maßnahmen, die dagegen ergriffen werden. Der Wirtschaft geht es erst wieder gut, wenn wir die Pandemie im Griff haben", sagte Feld. Der Ökonom sprach sich für eine Ende der in seinen Augen zu üppigen Umsatzpauschale von 75 Prozent für die geschlossenen Betriebe aus.

"Manche bekommen mehr ausbezahlt, als sie erwirtschaftet hätten." Das gehe nicht. "Man sollte also wie bei den Überbrückungshilfen nur die Fixkosten erstatten", schlug er vor. "Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es zusätzlich noch einen pauschalierten Unternehmerlohn gibt, der dem Firmenbesitzer dann als Gehalt zur freien Verfügung steht", sagte Feld.

Foto: Innenstadt von Emden mit geschlossenen Geschäften (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: