Berlin - Linken-Chefin Janine Wissler hat ihre Partei nach der Wahlniederlage bei der Bundestagswahl zu Geschlossenheit aufgerufen. "Es ist ein Problem, wenn man in vielen aktuellen Fragen nicht mit einer Stimme spricht", sagte sie der "Frankfurter Rundschau" (Freitagsausgabe).

"Dann wissen die Leute nicht mehr genau, für was wir stehen. In Zukunft sollten wir uns wieder stärker auf unsere Gemeinsamkeiten besinnen, die Partei zusammenführen und unser Profil als Opposition im neuen Bundestag schärfen." Auf die Frage, inwieweit das Buch "Die Selbstgerechten" von Sahra Wagenknecht ein Grund für die Niederlage war, sagte Wissler: "Das Buch und die Diskussionen darum haben uns sicher nicht geholfen." Wissler äußerte sich auch zu der Abstimmung im August im Bundestag über die Rettung von Menschen aus Afghanistan mit Hilfe der Bundeswehr.

Dabei hatten sich die meisten Linken-Abgeordneten enthalten, es gab aber auch Ja- und Nein-Stimmen aus den Reihen der Linksfraktion. "Wir hätten unsere Position in einem eigenen Antrag erklären sollen, nämlich, dass wir selbstverständlich für die Evakuierung sind, aber die Umsetzung kritisieren", so die Linken-Chefin. "Und wir hätten einheitlich abstimmen sollen. Das war ein Problem."

Die Linke hatte bei der Bundestagswahl mit 4,9 Prozent der Stimmen die Fünf-Prozent-Hürde verfehlt. Nur weil sie drei Direktmandate gewann, zieht sie in Fraktionsstärke ins Parlament ein.

Foto: Linkspartei-Logo auf Parteitag (über dts Nachrichtenagentur)

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