Wiesbaden - Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im dritten Quartal 2021 deutlich gesunken. Insgesamt wurden rund 22.700 Abtreibungen gemeldet, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren dies 6,4 Prozent weniger. Damit ist wie bereits in den ersten beiden Quartalen 2021 erneut ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Im von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 nahmen die Abbrüche lediglich um 0,9 Prozent ab. Anhand der vorliegenden Daten sei keine eindeutige Ursache für diesen Rückgang zu erkennen, so die Statistiker.
70 Prozent der Frauen, die im dritten Quartal 2021 einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, 19 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre. Acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter, zwei Prozent waren jünger als 18 Jahre. Rund 40 Prozent der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht. 96 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen.
Eine Indikation aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Sexualdelikten war in den übrigen vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (52 Prozent) wurden mit der Absaugmethode durchgeführt, bei 32 Prozent wurde das Mittel Mifegyne verwendet. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant, davon 80 Prozent in Arztpraxen beziehungsweise OP-Zentren und 16 Prozent ambulant in Krankenhäusern.
Foto: Behandlungszimmer beim Arzt (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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