Wiesbaden - Im Jahr 2020 sind in Deutschland rund 773.000 Kinder zur Welt gekommen. Das waren etwa 5.000 weniger als im Vorjahr (-0,6 Prozent), teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Damit setzte sich der Rückgang fort, der nach dem letzten starken Anstieg der Geburtenzahlen im Jahr 2016 eingesetzt hatte. Der Jahrgang 2020 gehört trotzdem zu den fünf stärksten Geburtsjahrgängen der letzten beiden Jahrzehnte (seit 1999). Das Geburtengeschehen im Gesamtjahr 2020 wurde offenbar nicht von der Corona-Pandemie beeinträchtigt. Im Gegensatz zu den Geburten stieg die Zahl der Sterbefälle im Corona-Jahr deutlich an.
Mit rund 986.000 wurden etwa 46.000 Sterbefälle mehr registriert als im Jahr zuvor. Das entspricht einem Anstieg um fünf Prozent. Ein Teil dieses Anstiegs ist auf kalendarische sowie demografische Aspekte zurückzuführen: 2020 war ein Schaltjahr, sodass sich durch den zusätzlichen Tag ein Anstieg um etwa 3.000 Sterbefälle gegenüber dem Vorjahr ergibt. Werden außerdem der bisherige Trend zu einer steigenden Lebenserwartung und die bislang absehbaren Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung berücksichtigt, wäre ein Anstieg der Sterbefälle um etwa ein bis zwei Prozent für das Jahr 2020 zu erwarten gewesen, so die Statistiker.
Nach den Ergebnissen starben im vergangenen Jahr 212.000 Menschen mehr, als Kinder geboren wurden. 2019 hatte dieses sogenannte Geburtendefizit 161.000 betragen. Ähnlich hoch wie 2020 war die Differenz zwischen Sterbefällen und Geburten zuletzt im Jahr 2013.
Foto: Kreißsaal (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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