München - Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland ist kräftig gestiegen. Im Januar zog sie laut Schätzung des Münchner Ifo-Instituts auf 900.000 Menschen an, nach 780.000 im Vormonat.
Das sind 2,7 Prozent der Beschäftigten, nach 2,3 Prozent im Dezember. "Die stark steigenden Ansteckungen trieben die Kurzarbeit im Gastgewerbe, im Einzelhandel und bei den sonstigen Dienstleistungen nach oben", sagte Ifo-Experte Stefan Sauer laut Mitteilung vom Freitag. "Ein Lichtblick kam dagegen aus der Industrie: Die Kurzarbeit sank, weil wieder mehr Vorprodukte verfügbar waren." Besonders stark fiel der Zuwachs im Gastgewerbe aus: Fast ein Viertel der dort Beschäftigten (23 Prozent) befinden sich derzeit in Kurzarbeit; In absoluten Zahlen sind das 240.000 Menschen, nach 90.000 im Dezember.
Im Einzelhandel stieg die Zahl um 45.000 auf 120.000 Beschäftigte oder 4,9 Prozent. In der Industrie sank die Zahl von 285.000 auf 218.000 (3,1 Prozent), darunter in der Autoindustrie von 117.000 auf 86.000 (9,1 Prozent). Vor Corona hatte die Zahl der Kurzarbeiter im Februar 2020 bei 134.000 gelegen, im März war sie sie auf 2,6 Millionen gesprungen und im April 2020 hatte sie den Rekordwert von 6 Millionen erreicht. Das hatte es nicht einmal in der Finanzkrise 2008 gegeben.
Foto: Arbeitsamt in Aschersleben (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: