Berlin - Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, warnt angesichts des Holzmangels eindringlich vor einer prekären Lage seiner Branche und massiven Auswirkungen auf die Wohnwirtschaft. "Bei vielen Betrieben des Bau- und Ausbauhandwerks brennt die Hütte. Viele befinden sich in der geradezu absurden Lage, trotz weiter voller Auftragsbücher Kurzarbeit anmelden oder sogar Beschäftigte entlassen zu müssen", sagte Wollseifer der "Bild".
In den mehr als 40 Jahren eigener Berufstätigkeit habe er eine solche Situation von Lieferengpässen bei so vielen Baumaterialien bei einem zugleich solch massiven und kurzfristigen Preisanstieg noch nicht erlebt. "Wenn wir diese Entwicklung nicht in den Griff bekommen, dann bedeutet das Stillstand bei Eigenheimen, Wohnungsbauprogrammen und energetischer Sanierung", sagte er. Wollseifer forderte die Politik auf, zu handeln: "Hier besteht dringend und unmittelbar Handlungsbedarf. Die Politik ist aufgefordert, alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um hier Abhilfe zu schaffen. Vorbildfunktion kommt der öffentlichen Hand zu, Handwerksbetriebe keinesfalls mit Vertragssanktionen zu belegen, wenn sie wegen Materialengpässen in Leistungsverzug geraten." Es sprach sich für eine Prüfung aus, ob etwa Instrumente, wie sie zur Absicherung etwa von Währungsschwankungen zum Einsatz kämen, in dieser besonderen Lage analog genutzt werden könnten. "Zudem muss im Hinblick auf die aktuelle Situation im Holzbereich die jüngst beschlossene Verlängerung des Einschlagverbots in den dem Bund gehörenden Wäldern unbedingt auf den Prüfstand", sagte er.
Foto: Baukran (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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