Berlin - In der Diskussion um schärfere CO2-Flottengrenzwerte von Pkw erwartet der Automobilclub ADAC einen "ambitionierten und technologieoffenen" Vorschlag der EU-Kommission. Das sagte ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
"Die diskutierte Verschärfung der Vorgaben für neue Fahrzeuge auf null CO2-Emissionen bis 2035 würde de facto bedeuten, dass nur noch batterieelektrisch betriebene Pkw neu in den Markt kommen dürfen", so Schulze. Dabei werde übersehen, dass Elektromobilität absehbar für viele, aber nicht für alle Mobilitätserfordernisse geeignete Antworten gibt. "Deshalb sind die emissionsarme Weiterentwicklung des Verbrenners und alternative Kraftstoffe für Fortschritte beim Klimaschutz ebenso entscheidend", sagte er. Biogene und synthetische Kraftstoffe würden dem ADAC-Experten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Emissionsminderung auch im Bestand leisten. Die EU-Kommission will ihren Vorschlag Mitte Juli vorlegen. Ausgeblendet würden außerdem laut ADAC bislang offene Fragen wie die vollständige Umstellung des europäischen Strommixes auf erneuerbare Energien, aber auch erhebliche Lücken in der Versorgung mit Ladeinfrastruktur in Stadt und Land. Zudem setzten viele Autohersteller bereits heute deutliche Signale für eine starke Rolle von Elektromobilität bei neuen Pkw in den nächsten Jahren. "Es braucht aus Sicht des ADAC kein zusätzliches politisches Signal in Form eines faktischen Verbrennerverbots für Neufahrzeuge, sondern einen schnellen Hochlauf erneuerbarer Energien, den Ausbau der Ladeinfrastruktur in allen Staaten Europas und den Markthochlauf erneuerbarer Kraftstoffe", so der ADAC-Chef.
Foto: Auspuff (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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