Berlin - Der AfD-Bundestagskandidat und frühere Bundeswehr-Generalleutnant Joachim Wundrak fordert nach dem Scheitern des Afghanistan-Einsatzes eine Aufnahme afghanischer Ortskräfte in Deutschland. "Ich persönlich halte es für unsere Pflicht, diese Menschen, die uns treu geholfen haben und übrigens auch sicherheitsüberprüft sind, samt der engeren Familie in Deutschland in Sicherheit zu bringen", sagte er der "Welt" (Donnerstagausgabe).
Der Vier-Sterne-General Wundrak ist der bisher ranghöchste ehemalige Bundeswehr-Offizier in der AfD und steht auf dem ersten Listenplatz der niedersächsischen Landespartei für die Bundestagswahl. Im Frühjahr bewarb er sich zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Joana Cotar vergeblich um die Spitzenkandidatur der AfD im Bund. Mit Blick auf die afghanischen Ortskräfte fügte Wundrak hinzu: "Der Bundesregierung und zumal Außenminister Heiko Maas werfe ich vor, dass in den letzten Monaten trotz des absehbaren Vormarsches der Taliban keine konkreten Pläne für die Evakuierung des nicht-militärischen Personals erarbeitet wurden. Unter diesem Versäumnis haben jetzt vor allem die Ortskräfte der Bundeswehr zu leiden." Über seine Bewertung des Afghanistan-Einsatzes sagte Wundrak der Zeitung: "Nach der Katastrophe von Kabul sehe ich mich mit großem Bedauern bestätigt in meiner Ansicht, dass eine reine Werte-Diskussion als treibender Faktor für militärische Interventionen falsch ist, weil sie auf Dauer nicht trägt."
Foto: Kabul (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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