München - Der Onlineversandhändler Amazon wehrt sich gegen den immer wieder erhobenen Vorwurf, massenhaft zurückgeschickte Waren zu vernichten. "Bei der Ware, die uns gehört, liegt dieser Anteil im Promillebereich", sagte Amazon-Deutschlandchef Ralf Kleber dem "Handelsblatt".
Es würden im Prinzip nur Dinge entsorgt, "die aus Gründen der Hygiene oder der Produkthaftpflicht nicht mehr verkauft werden dürfen". Rund 1,5 Millionen unverkäufliche Packungen habe Amazon im vergangenen Jahr auch an lokale Tafeln gespendet. Verkaufspartner auf dem Amazon-Marketplace dagegen müssten häufig aus wirtschaftlicher Notwendigkeit Waren vernichten, statt sie zu spenden. "Die gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland schreiben immer noch vor, dass auf Produkte, die gespendet werden, die Umsatzsteuer gezahlt werden muss", so Kleber.
Damit werde das Spenden teurer als die Entsorgung. "Und viele kleine Händler können sich das schlicht nicht leisten." Er appelliert deshalb an die künftige Bundesregierung, die gesetzlichen Bestimmungen dafür zu ändern. Vorbild seien da Länder wie Frankreich und Großbritannien, die das längst abgeschafft hätten.
"In Großbritannien wurden in kurzer Zeit allein 70 Millionen an Retouren und unverkauften Produkten von Drittanbietern gespendet", so Kleber.
Foto: Amazon-Päckchen (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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