Berlin - Der Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, Wolfram König, ist gegen eine Renaissance der Atomkraft als Mittel im Kampf gegen den Klimawandel. "Atomenergie kann die jetzt anstehenden Fragen des Klimawandels nicht beantworten", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).

"Sie ist und bleibt auch mit den neuen Konzepten eine nicht zu Ende gedachte Technik - sie produziert keinen billigen Strom, beinhaltet hohe Risiken und schafft ewige Lasten an hochradioaktiven Abfällen." Die Technologie trage zudem immer das Potential zur militärischen Nutzung in sich, was gerade undemokratische Staaten missbrauchen könnten. "Unsere Aufgabe heute bleibt: Die nuklearen Abfälle sicher verwahren und so den Ausstieg aus der Atomkraft vollenden." Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels war Atomenergie als nicht-fossile Stromquelle zuletzt wieder verstärkt in den Fokus gerückt. So hatte zum Beispiel Frankreich unter Verweis auf den Klimawandel die Laufzeiten seiner Kernkraftwerke verlängert. Auch wenn andere Länder ihre Energiepolitik selbst gestalten würden, könne Deutschland dazu beitragen, Nachbarstaaten von einem Ausstieg zu überzeugen, so König: "Indem es zeigt, dass selbst in einem Industriestaat die Energiewende durch neue und nachhaltige Technologien geschafft werden kann." Sich nachhaltigen technischen Energien zuzuwenden, sei jedenfalls erfolgsversprechender als auf "Techniken von gestern mit bekannten Risiken oder auf Technologiesprünge in veralteten Industrien zu setzen", sagte König den Funke-Zeitungen.

Foto: Atomkraftwerk (über dts Nachrichtenagentur)

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