Berlin - Die deutschen Amtsärzte fordern bundesweit einheitliche Quarantäneregeln bei Infektionsfällen in Schulen. Die Verunsicherung bei Eltern und Lehrern durch die vielen unterschiedlichen Quarantäneregeln sei groß, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben).

Zum Teil gebe es nicht nur unterschiedliche Verfahren zwischen den Ländern, sondern auch zwischen einzelnen Gesundheitsämtern. "Die Länder müssen sich jetzt dringend auf bundeseinheitliche Quarantäneregeln für Schulen einigen. Das schafft Sicherheit und erleichtert die Akzeptanz der Maßnahmen." Die Gesundheitsminister der Länder wollen an diesem Montag darüber beraten, ob es eigene Quarantäneregeln für Kinder geben soll.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuletzt darauf gedrungen, die Regeln zu vereinheitlichen. Ärztevertreterin Teichert sprach sich dafür aus, auch Schutzkonzepte ohne Quarantänepflicht zu erwägen: So sei es sinnvoll, die aktuell laufenden Pilotprojekte zu beobachten, in denen Alternativen zur Quarantäne geprüft würden. "Sollte sich herausstellen, dass es effektiver ist, die schulischen Kontaktpersonen eines infizierten Schülers täglich zu testen statt sie in Quarantäne zu schicken, sollte ein solches Vorgehen zum bundesweiten Standard werden", erklärte Teichert.

Foto: Kinder spielen auf einem Schulhof (über dts Nachrichtenagentur)

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