Berlin - Die Apotheken sind im Fall einer Legalisierung unter Bedingungen zum Verkauf von Cannabis bereit. "Wir reißen uns nicht darum, künftig in unseren Apotheken Cannabis zu verkaufen", sagte die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Regina Overwiening, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).
"Im Fall einer Legalisierung sind wir aber davon überzeugt, dass es nur die Apotheken sein können, die ein Höchstmaß an Sicherheit für die Konsumenten gewährleisten." Overwiening sagte, bei der Abgabe von Cannabis gerieten die Apotheker in einen Zielkonflikt, schließlich handele es sich um ein Genussmittel, das Suchpotenzial habe, zu Kontrollverlust führen oder Psychosen auslösen könne. Das Austrocknen des Schwarzmarktes, eine Entlastung von Polizei und Justiz und ein besserer Schutz der Konsumenten durch eine kontrollierte Abgabe seien allerdings sehr nachvollziehbare Argumente für eine Legalisierung. "Wenn die Politik hierzulande zu den Apotheken sagt, bitte übernehmt die Abgabe, denn ihr seid überall vertreten, ihr habt die Labore, ihr habt die Tresore für problematische Substanzen und ihr könnt die Menschen richtig beraten, dann wird es schwer, uns zu verweigern", so Overwiening. Die ABDA-Präsidentin forderte allerdings einen Verkauf erst ab 18 Jahren sowie Kontrollmechanismen, die in einer bestimmten Zeit nur den Kauf einer definierten Menge Cannabis erlaubten. Sie verwies auf das Beispiel der Schweiz, wo durch ein elektronisches Meldesystem nur eine bestimmte Gesamtmenge Cannabis pro Monat gekauft werden kann. "Entscheidend wird außerdem sein, dass wir sauberes Cannabis mit einem definierten Wirkstoffgehalt aus sicheren Quellen beziehen können. Das spricht für einen staatlichen Anbau", sagte sie. Die Verbandschefin forderte zudem, dass wegen der Bedenken kein Apotheker dazu verpflichtet werden dürfe, Cannabis zu verkaufen.
Foto: Apotheke (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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