Berlin - Bei den Grippeschutz-Impfungen sind kurz nach Beginn der Impfkampagne bereits erste Engpässe aufgetreten. "Erste Arztpraxen melden, dass sie keine Grippe-Impfstoffe mehr haben", sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgaben).

"Betroffen ist auch der spezielle Efluelda-Impfstoff für über 60-Jährige." Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt, über 60-Jährige mit dem Hochdosis-Stoff Efluelda zu impfen, da er die vierfache Antigen-Menge enthält. Aber auch bei einem klassischen Wirkstoff gibt es Engpässe: "Auch der Impfstoff Influvac ist zurzeit nicht mehr über den Großhandel erhältlich", so Preis. "Es gibt dort weder einzeln verpackte Impfungen für Privatpatienten noch Großpackungen für die Arztpraxen."

Es gebe hier aber noch ausreichend alternative Impfstoffe anderer Hersteller. Der Verbandschef wies darauf hin, dass die Auslieferung der Grippe-Impfstoffe schon im Herbst ende: "Die Auslieferungen werden in diesem Jahr Anfang November abgeschlossen sein." In den Engpässen sieht Preis nach eigenen Angaben ein gutes Zeichen: "Wenn jetzt schon vereinzelt die Grippeimpfstoffe in den Arztpraxen ausgehen, ist das eigentlich ein gutes Zeichen, die kurzfristigen Engpässe sind ein Zeichen für eine hohe Nachfrage nach Grippeimpfungen, und das ist grundsätzlich positiv." Zugleich beruhigte Preis: "Es besteht kein Grund zur Sorge. Wir gehen davon aus, dass die Produktionskapazitäten der Hersteller in dieser Saison vollkommen ausreichend sind."

Es gibt 23 Millionen Bürger über 60 Jahre, aber nur rund ein Drittel hat sich in den vergangenen Jahren gegen Grippe impfen lassen.

Foto: Spritze (über dts Nachrichtenagentur)

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