Berlin - Ein großangelegter Hackerangriff betrifft nicht nur US-Regierungsstellen: Das Bundesinnenministerium bestätigte an diesem Freitag auf Anfrage des "Handelsblatts" (Montagausgabe), dass auch deutsche Unternehmen und Behörden die infizierte Software einsetzten. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stehe in engem Kontakt mit den betroffenen Unternehmen und Ämtern und unterstütze sie dabei, mögliche Angreiferaktivitäten aufzuklären.
"Die Zahl der Betroffenen ist nach derzeitigem Kenntnisstand gering", sagte ein Sprecher des Ministeriums dem "Handelsblatt". Das BSI habe in den bisher bekannten Fällen keine Hinweise darauf, dass die Angreifer in den betroffenen Netzen aktiv seien. Die Angreifer konnten für ihre Attacke die Software einer US-Firma ausnutzen. Der Konzern stellt seine Lösungen für zahlreiche Firmen bereit.
In den USA nutzen laut Firmenangaben 425 der Fortune-500-Konzerne Anwendungen des Unternehmens. Laut Kundenlisten, die das "Handelsblatt" einsehen konnte, zählen in Deutschland auch DAX-Konzerne zum Kundenstamm, sowie andere Firmen. Das BSI empfiehlt den Unternehmen und Behörden, sich nicht auf das Einspielen von Sicherheitspatches zu beschränken. Vielmehr sei es ratsam "zu analysieren, ob die Schwachstelle ausgenutzt und weitere Angriffsaktivitäten in den IT-Systemen festgestellt werden können", sagte eine Sprecherin.
Foto: Tastatur (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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