Herzogenaurach - Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler lehnt eine Aufspaltung nach dem Vorbild von Continental, Siemens oder Daimler ab. "Trennen nur um des Trennens willen ist kein schlüssiges Konzept, auch wenn die Börse so etwas gelegentlich toll findet", sagte der Schaeffler-Vorstandsvorsitzende Klaus Rosenfeld der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe).

"Schaeffler ist eben kein Konglomerat im klassischen Sinn, sondern ein integrierter Technologiekonzern, der verschiedene Sektoren bedient", fügte er an. Die Tätigkeiten im Konzern seien in der Regel durch eine gemeinsame Produktionstechnologie verbunden. Schaeffler stehe zudem derzeit besser da als noch vor einigen Jahren. Die Familie Schaeffler kontrolliert die Mehrheit an der Firma und ist auch beim Autozulieferer Continental engagiert.

Eine enge Zusammenarbeit der beiden Firmen lehnte Rosenfeld auch ab: "Alles zusammenzulegen war schon in der Vergangenheit kein wirkliches Thema. Das ist durch." Auch an der Conti-Antriebssparte Vitesco, die derzeit ausgegliedert wird, habe er kein Interesse. Eine Übernahme sei kein Thema.

Wenn Schaeffler hinzukaufen würde, dann im Industriegeschäft. "Nur Größe kaufen, um größer zu werden, wäre falsch. Wir müssen schauen, was uns technologisch ergänzt und hilft", sagte Rosenfeld der SZ. Schaeffler ist sowohl Zulieferer für die Autohersteller als auch für andere Industrien. Der Aktienkurs war zuletzt nach unten gegangen.

Um den Zusammenhalt der Sparten zu betonen, gründet Schaeffler nun nach den Wort Rosenfelds ein neues Zentrallabor für den gesamten Konzern . "Wir hoffen, dass wir Ende 2023 so weit sind und investieren rund 80 Millionen Euro", sagte der Vorstandsvorsitzende. Das neue Zentrallabor bestehe aus 15 verschiedenen Einzel-Laboren mit etwa 400 Mitarbeitern.

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