Nürnberg - Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, hat die voraussichtlichen Gesamtkosten der Kurzarbeit in der Coronakrise seit Anfang 2020 auf insgesamt rund 46 Milliarden Euro geschätzt. "Die Kurzarbeit hat uns seit Anfang 2020, als die Coronakrise ausbrach, bisher rund 42 Milliarden Euro gekostet. Sollte die Krise in diesem Jahr zu Ende gehen, dürften es am Ende vielleicht 46 Milliarden Euro gewesen sein - aber die sind gut angelegtes Geld", sagte Scheele der "Rheinischen Post" (Samstag).

"Der Anstieg der Arbeitslosenzahl wäre bis zu drei Mal teurer geworden", erklärte er. Die aktuelle Entwicklung bei der Kurzarbeit sei besser als noch Ende 2021 erwartet. "Die Zahlen bei der Kurzarbeit gehen nicht so hoch, wie wir das zu Beginn der vierten Corona-Welle im November noch prognostiziert hatten. Wir hatten in den letzten beiden Monaten jeweils 25.000 Anzeigen. Bis auf einzelne Branchen sehen wir hier keine gewaltigen Eruptionen mehr. Im Jahresschnitt steuern wir auf gut 300.000 Menschen in Kurzarbeit zu", sagte Scheele. Das Defizit der Bundesagentur werde am Jahresende allerdings über der Summe von einer Milliarde Euro liegen, die bisher kalkuliert wurde. "Unter dem Strich wird das Defizit der Bundesagentur am Ende größer ausfallen als eine Milliarde Euro", sagte Scheele. Der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung steige 2023 wie bereits geplant auf 2,6 Prozent, müsse danach aber nicht weiter erhöht werden.

Foto: Euromünzen (über dts Nachrichtenagentur)

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