Stuttgart - Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) macht sich für eine Öffnungsperspektive für den Einzelhandel, die Gastronomie und die Veranstaltungs-, Kultur- und Dienstleistungswirtschaft stark. Diesen Branchen werde ein "Sonderopfer" zugemutet, sagte Hoffmeister-Kraut dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).
"Ohne konkrete Perspektive werden viele von ihnen nicht mehr auf die Beine kommen - mit gravierenden strukturellen Folgen für unsere Städte und für die Lebensart unserer ganzen Gesellschaft." Die Lasten müssten deshalb gerechter und weniger selektiv verteilt werden. "Wir können einzelne Branchen nicht auf Dauer quasi verbieten." Baden-Württemberg will den Bürgern ab dem 8. März mit dem sogenannten "Click & Meet"-Konzept wieder das Einkaufen ermöglichen.
Kunden können dann wieder in den Läden stöbern, Waren begutachten und kaufen, sofern sie sich vorab einen Termin für ihren Einkauf reserviert haben. Das Konzept biete "zunächst für kleinere Geschäfte eine echte Perspektive", sagte Hoffmeister-Kraut. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) erhofft sich von dem Bund-Länder-Treffen am kommenden Mittwoch vor allem ein abgestimmtes Vorgehen: Ein Flickenteppich an unterschiedlichen Regeln und Vorgehensweisen wäre "das Letzte, was wir jetzt brauchen", sagte er dem "Handelsblatt". Gebe es nach den Gesprächen der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten keine entsprechenden Vorgaben, "werden wir ganz sicher eine Kakophonie unterschiedlicher Vorgehensweisen in den Ländern erleben", warnte Tiefensee.
Foto: Corona-Hinweisschild im Einzelhandel (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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