Berlin - Die Finanzaufsicht Bafin befürchtet, dass weitere Pensionskassen wegen der Niedrigzinsen in Schwierigkeiten geraten könnten. Es gebe Pensionskassen, bei denen man Leistungskürzungen nicht ausschließen könne, sagte Frank Grund, Exekutivdirektor Versicherungsaufsicht, dem "Tagesspiegel" (Montagsausgabe).

Man habe dies in den vergangenen Jahren schon bei drei Pensionskassen erlebt. Derzeit habe die Bafin eine einstellige Zahl von Kassen "besonders im Blick", so Grund. Darunter seien aber auch die drei, die bereits Leistungen gekürzt haben. Pensionskassen und Lebensversicherungen haben mit der anhaltenden Niedrigzinsphase zu kämpfen.

Unternehmen, die Probleme haben, werden von der Bafin besonders intensiv überwacht. Das betrifft rund ein Viertel der Lebensversicherer und knapp ein Drittel der Pensionskassen. "Es sind derzeit rund 20 Lebensversicherer und rund 40 Pensionskassen", sagte Grund. Bei den Lebensversicherungen geht Grund davon aus, dass alle Unternehmen nach jetzigem Stand ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllen können.

"Bei den Pensionskassen würde ich das nicht so sagen", so der Exekutivdirektor. Da die Pensionskassen ausschließlich lebenslange Renten mit lebenslangen Garantien versprechen, haben sie größere Probleme als die Lebensversicherer, die zunehmend von Produkten mit festen Garantien abkommen. Für Arbeitnehmer gebe es aber dennoch eine gute Nachricht: Etwa 90 Prozent der Versicherten in Pensionskassen seien ab Januar nächsten Jahres abgesichert durch die Haftung des Arbeitgebers und der Sicherungseinrichtungen.

Foto: Bafin (über dts Nachrichtenagentur)

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