Washington - Das Bauhauptgewerbe macht mehr Umsatz bei weniger Aufträgen. So sank der Auftragseingang laut der aktuellsten verfügbaren Daten im Januar 2022 real und kalenderbereinigt um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.

Nominal blieb aber ein Plus von 9,3 Prozent, und der Umsatz legte sogar um 20,1 Prozent gegenüber Januar 2021 zu. Bei den hohen nominalen Umsatzsteigerungen sind nach Angaben der Statistiker zwei Effekte besonders zu berücksichtigen: ein besonders schwacher Januar 2021 bedingt durch das Auslaufen der temporären Mehrwertsteuersenkung im Jahr 2020 sowie die sehr stark gestiegenen Baupreise. Die Zahl der im Bauhauptgewerbe tätigen Personen stieg im Januar 2022 um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Ergebnisse zum Auftragsbestand im Bauhauptgewerbe liegen nach Angaben des Bundesamtes aktuell nur bis zum Jahresende 2021 vor: Zu diesem Zeitpunkt lag der nominale Auftragsbestand mit 64,3 Milliarden Euro um 15,5 Prozent höher als zum Jahresende 2020.

Neben der anhaltend hohen Nachfrage nach Bauleistungen trugen auch Lieferengpässe bei Baumaterialien dazu bei, dass eingehende Aufträge im Jahresverlauf nicht schnell genug abgearbeitet werden konnten. Ein Trendindex, die sogenannte "Trend-Konjunktur-Komponente Berliner Verfahren", zeigt beim Auftragseingang allerdings seit Sommer 2021 nach unten und ist mittlerweile gar auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2018 angekommen. Dabei werden insbesondere diverse Saisonbereinigungen durchgeführt. In absoluten Zahlen kann man das aber nicht sehen: So verzeichnete der Auftragseingang im Januar 2022 mit einem Volumen von 7,0 Milliarden Euro den höchsten jemals gemessenen Wert in einem Januar seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991.

Foto: Bauarbeiter (über dts Nachrichtenagentur)

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