München - Kurz vor der nächsten Konferenz von Bund und Ländern zur Corona-Pandemie am Dienstag hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ein einheitlicheres Vorgehen in Europa gefordert - und ansonsten mit Grenzkontrollen gedroht. "Am besten wäre eine einheitliche europäische Strategie in der Corona-Bekämpfung", sagte Söder der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe).

"Sollte dies weiter nicht gelingen, wären Grenzkontrollen sinnvoll." Das habe schon im Frühjahr effektiv geholfen. "Es dauert ja auch nicht ewig. Wenn mehr Impfstoff da ist, kann sich die Situation rasch verbessern."

Söder sagte, eine Bilanz der Impfkampagne könne erst nach einem halben Jahr gezogen werden, "aber noch gibt es bei den Bürgern mehr Fragen als Antworten". Unabhängig von einer detaillierten Bewertung von Leistungen und Fehlern gelte für ihn: "Dass jetzt 300 Millionen Impfdosen für Europa nachbestellt wurden, ist zumindest ein Indiz dafür, dass man vorher zu wenig bestellt hat. Da gab es sicher Fehleinschätzungen." Auch die verspätete Zulassung der gleichen Impfstoffe wie in Amerika oder Großbritannien habe viel Zeit gekostet.

"Wir mobilisieren so viele Milliarden für Hilfen im Lockdown, dass es billiger gewesen wäre, mehr für einen Impfstoff zu bezahlen." Er befürchte, Europa könnte damit gegenüber anderen Regionen der Welt wirtschaftlich zurückfallen, sagte der bayerische Ministerpräsident der FAZ.

Foto: Halt-Stopp-Schild der Polizei bei einer Verkehrskontrolle (über dts Nachrichtenagentur)

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