Bonn - Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) lässt angesichts der aktuellen Hochwasser-Katastrophe die Einführung des Warnsystems Cell Broadcast prüfen. "Mein Ziel ist es, über eine Machbarkeitsstudie festzustellen, ob eine Einführung von Cell Broadcasting sinnvoll und realisierbar ist", sagte BBK-Präsident Armin Schuster dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Mit einem Ergebnis sei im Herbst zu rechnen. Mit Cell Broadcast werden in einem bestimmten Areal automatisiert SMS an gefährdete Bürger verschickt, ohne dass deren Mobilfunknummern den Behörden vorliegen müssen. Schuster sagte, dass er keine Argumente sehe, die komplett dagegen sprechen. "Es gilt aber, eine Reihe von Themen durchzusprechen. Denn bisher bietet kein Mobilfunkanbieter das System an. Und es ist teuer."

Allein für die Startinvestitionen würden auf Kosten von 20 bis 40 Millionen Euro geschätzt. "Auch an datenschutzrechtliche Aspekte ist zu denken. Manche Bürger werden sich zum Beispiel fragen: Woher wissen die Behörden eigentlich, wo ich bin?" Man könne all diese Fragen klären, sagte er - aber nicht von heute auf morgen.

Der Präsident des BBK sagte weiter: "Meine Marschroute ist: Bevölkerungsschutz muss zur Gemeinschaftsaufgabe werden. Dafür brauchen wir mehr Geld, aber vor allem mehr Personal."

Foto: Smartphone-Nutzerin (über dts Nachrichtenagentur)

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