Boston - Bei der Zufriedenheit mit digitalen Verwaltungsdienstleistungen rangiert Deutschland im internationalen Vergleich nur im unteren Mittelfeld. Nach einer Studie der Boston Consulting Group (BCG), über die das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) berichtet, ist nur die Hälfte der Bürger mit digitalen Angeboten des Staates zufrieden.
Deutschland liegt damit auf Rang 29 von 36 untersuchten Industrie- und Schwellenländern. Im Durchschnitt liegt der Anteil der zufriedenen Bürger bei 61 Prozent, in den Industriestaaten sogar bei 64 Prozent. Auch bei der Nutzung digitaler Behördenangebote rangiert Deutschland weit hinten. Digitale Angebote seien bequem und könnten sehr individuell und passgenau auf den einzelnen Bürger zugeschnitten werden, sagte die für die Digitale Agenda zuständige Vizechefin der Unionsfraktion, Nadine Schön (CDU), dem "Handelsblatt".
Und weiter: "Wir müssen daher bei der Digitalisierung der Verwaltung Gas geben." Denn eine funktionierende Verwaltung sei "unabdingbar" für das Vertrauen der Bürger in den Staat. Auch der BCG-Berater und frühere Staatssekretär im Bundesfamilienministerium Ralf Kleindiek mahnt zu mehr Tempo bei der Digitalisierung: So hätten viele Eltern in den Lockdown-Phasen der Coronakrise "dramatische Erfahrungen" mit dem Homeschooling gemacht. "Solche Erfahrungen führen dazu, dass die Digitalisierungskrise zu einer Vertrauenskrise für den Staat insgesamt wird", sagte Kleindiek dem "Handelsblatt".
Foto: Rathaus von Offenbach (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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