Berlin - Der Präsident des Industrieverbands BDI, Siegfried Russwurm, hat die Politik zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland aufgerufen. "Die Gefahr ist groß, dass unser Standort Deutschland weltweit abgehängt wird", sagte Russwurm den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
"Die USA und China laufen uns davon - mit hohem Impftempo, aber auch mit ehrgeizigen Investitionsprogrammen." So notwendig akutes Krisenmanagement sei, so wichtig sei der Blick für das große Ganze. Die Politik müsse "die Schlagzahl erhöhen, über die Krisenbewältigung hinaus einen Wachstumskurs einschlagen und den Negativtrend der vergangenen Jahre umkehren", forderte Russwurm. Notwendig seien Reformen für die Zukunft.
"Investitionsanreize für private Unternehmen und schnellere öffentliche Investitionen sind geboten", sagte der BDI-Präsident. "Es geht darum, jetzt anzupacken, damit die Wirtschaft auch künftig Wohlstand, Beschäftigung und Wachstum schafft." Russwurm kritisierte: "Hohe Energiekosten, schleppender digitaler Wandel und mangelnde Investitionen machen den Standort immer weniger attraktiv für Unternehmen aus dem In- und Ausland." Jahr für Jahr fehlten öffentliche Investitionen von mindestens 20 Milliarden Euro.
Der BDI-Präsident kündigte eine gemeinsame Aktion der deutschen Wirtschaft zur Situation des Standorts an. "Von den Parteien, die unser Land in der kommenden Legislaturperiode regieren wollen, erwartet die Wirtschaft konkrete Vorschläge, wie sie den Standort Deutschland nachhaltig stärken wollen", sagte Russwurm.
Foto: Haus der Deutschen Wirtschaft (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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