Berlin - Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat die Bundesregierung laut eines Medienberichts schon Ende 2020 vor mangelnder Kampfbereitschaft der afghanischen Armee gewarnt. Im ersten Quartal dieses Jahres soll der BND diese Einschätzung wiederholt haben, berichtet das Portal "Business Insider" unter Berufung auf Regierungskreise.

Es sei schon immer der präferierte Plan der Taliban gewesen, Kabul kampflos einzunehmen. Ziel der Islamisten sei ein "Emirat 2.0" in Afghanistan. In der Bundesregierung und Sicherheitskreisen werden für den schnellen Fall Kabuls auch die USA verantwortlich gemacht. Deren Alleingang beim aus deutscher und EU-Sicht überhasteten Abzug der Truppen aus Afghanistan habe die Entwicklungen, die zum Fall des Landes an die Taliban führten, befeuert.

Nach Informationen des Portals "Business Insider" soll der BND seine Falscheinschätzungen zur Lage in Afghanistan am Donnerstag im Bundestag auch damit verteidigt haben, dass es von den Geheimdiensten der USA und auch Großbritanniens vor dem Fall Kabuls ebenfalls keine neuen Informationen oder Warnungen gegeben habe, die vor einer bevorstehenden Offensive der Taliban gewarnt hätten.

Foto: BND-Zentrale (über dts Nachrichtenagentur)

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