Köln - Die Zoll-Spezialeinheit Financial Intelligence Unit (FIU) kommt bei der Aufdeckung von Geldwäsche-Delikten offenbar kaum voran. Das zeigt eine bislang unveröffentlichte Analyse der Unternehmensberatung Pequris, über welche die FAZ berichtet.

Während sich die registrierten Verdachtsmeldungen von 2017 bis 2020 mehr als verdoppelt haben, leitete die FIU nach einer ersten Beurteilung kaum mehr Fälle an die Polizei und die Staatsanwaltschaften weiter. Nur 0,25 Prozent solcher Meldungen führten im vergangenen Jahr überhaupt zur Aufdeckung einer Geldwäsche-Straftat. Die neuen Zahlen kommen für SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz zur Unzeit. Die FIU mit Sitz in Köln ist dem Bundesfinanzministerium zugeordnet.

Weil Osnabrücker Staatsanwälte gegen Mitarbeiter der FIU ermitteln, wurde das Ministerium zuletzt durchsucht. Der Verdacht: FIU-Mitarbeiter sollen Hinweise auf Terrorfinanzierung nicht rechtzeitig an die Polizei weitergeleitet haben. Scholz soll dazu am Montag vor dem Finanzausschuss des Bundestages Rede und Antwort stehen. Der Vizekanzler selbst hatte stets betont, die FIU personell gestärkt und schlagkräftiger gemacht zu haben.

Foto: Euroscheine (über dts Nachrichtenagentur)

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