Berlin - Ein Jahr nach den ersten handfesten Hinweisen auf groß angelegten Betrug bei Corona-Schnelltests haben es die Regierungen von Bund und Ländern laut eines Medienberichtes immer noch nicht geschafft, für konsequente Kontrollen der vielen tausend privaten Teststellen zu sorgen. In den Ermittlungsbehörden wird inzwischen vermutet, dass der Schaden für den Staat vor allem durch Abrechnung erfundener Tests mehr als eine Milliarde Euro beträgt, melden "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR. Die kommerziellen Betreiber der Schnelltest-Stationen haben demnach mittlerweile mehr als zehn Milliarden Euro geltend gemacht.

Das Geld kommt aus der Bundeskasse. Nach Angaben von Jörg Engelhard, Leiter eines Ermittlungs-Kommissariats im Landeskriminalamt (LKA) Berlin, sind alleine in der Hauptstadt inzwischen rund 380 Ermittlungsverfahren anhängig. Rechne man das bundesweit hoch und berücksichtige dabei auch eine hohe Dunkelziffer, also noch nicht entdeckte Fälle, dann müsse man von einer "erschreckenden Zahl" von nicht unter einer Milliarde bis hin zu anderthalb Milliarden Euro ausgehen. In Bochum läuft ein erster großer Prozess gegen einen Betreiber vieler Teststellen.

Die Staatsanwaltschaft rechnet hier mit 25 Millionen Euro Schaden.

Foto: Corona-Schnelltest (über dts Nachrichtenagentur)

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