Kiew - Die Ukraine wünscht sich offenbar von Deutschland nach dem jüngsten russischen Militäraufmarsch an ihrer Grenze moderne Defensivwaffen. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf eine entsprechende Liste aus ukrainischen Regierungskreisen.
Dazu gehören demnach Systeme, mit denen sie ihre Schwarzmeerküste vor einer Invasion schützen könnte: Flugabwehr, Teile von Schiffsabwehr-Raketen und Minenräumgerät. Laut FAS hat Kiew in Berlin schon vergeblich um gebrauchte deutsche Korvetten gebeten. Eingeweihte aus beiden Ländern merkten an, Außenminister Heiko Maas von der SPD habe sich gesträubt, Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) dagegen zeige sich "offen". Das gelte auch für andere CDU-Politiker, berichtet die Zeitung.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Norbert Röttgen, sagte der FAS: "Da Russland mit Krieg droht, wäre es falsch, die Lieferung rein defensiver Waffensysteme jetzt auszuschließen." Nur darum gehe es jetzt. Der Vorsitzende des Europaausschusses, Gunther Krichbaum, verlangte, notfalls müsse Berlin die deutsch-russische Gaspipeline Nord Stream 2 stoppen. "Ich war immer ein Verfechter von Nord Stream 2, aber jetzt frage ich mich, ob ich da nicht umdenken muss", sagte er der FAS. "Wenn Russland mit seinen Erpressungsversuchen nicht aufhört, müssen wir leider zu dem Schluss kommen: Dieses Projekt ist nicht mehr zu verantworten."
Die Wunschliste der Ukrainer umfasst laut Bericht Teile der Antischiffsrakete Sea Spear, Flugabwehrkanonen des Typs GDM-008 Millennium sowie unbemannte Mini-U-Boote des Typs Sea Cat und Sea Fox zur Unterwasseraufklärung und Räumung von Seeminen.
Foto: Ukrainische Flagge (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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