Berlin - Berlin will bei einer Öffnungsstrategie nicht allein auf die Sieben-Tage-Inzidenz setzen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sei zwar weiterhin ein wichtiger Faktor, aber auch nicht der einzige Richtwert, sagte der Chef der Berliner Senatskanzlei, Christian Gaebler (SPD), am Montag im RBB-Inforadio.

Zuletzt galt ein Inzidenzwert von 35 als entscheidende Marke für Öffnungen. "Die 35 und die 50 stehen weiterhin im Infektionsschutzgesetz, deswegen kann man sich davon auch nicht verabschieden", so Gaebler. Im vergangenen Frühjahr habe man erst bei viel niedrigeren Inzidenzwerten wieder schrittweise geöffnet. "Deshalb bleibt das ein Orientierungswert."

Es gebe aber auch noch andere Kriterien, die für die Bewertung der Pandemielage ausschlaggebend seien, wie etwa die Stabilität des Inzidenzwerts, so der Chef der Berliner Senatskanzlei. "Insgesamt werden wir in einer Spanne, die über 35 liegt, schon erste Öffnungsschritte machen." Dann werde man aber auch sehr genau beobachten, wie sich der Inzidenzwert, die Reproduktionszahl und die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten entwickeln. Für eine Öffnungsstrategie setzt Gaebler auch auf Corona-Selbsttests.

"Zum einen kann dann jeder selber zu Hause überprüfen, bin ich infiziert oder nicht", sagte der SPD-Politiker. Bei bestimmten Aktivitäten, bei denen nicht zu viele Menschen beteiligt sind, könne auch vor Ort getestet werden, um diese wieder zu ermöglichen. Außerdem sollen dann auch Veranstaltungen wie ein Besuch im Theater mit zertifizierten negativen Selbsttests wieder möglich sein. Der Senatskanzleichef rechnet damit, dass die Laien-Selbsttests ab Mitte März flächendeckend verfügbar sein werden.

Foto: Hinweisschild für Abholung (über dts Nachrichtenagentur)

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