Berlin - In Berlin mehren sich Stimmen, die für einen Einsatz russischen Impfstoffs plädieren. Das Präparat "Sputnik V" helfe auch dann noch beim Massenimpfen, wenn der Impfstoff von Astrazeneca bald wieder zugelassen sei, sagte der Berliner Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Mario Czaja, dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe).

"Wir benötigen noch mehr Anstrengungen, dass alle wissenschaftlich geprüften Impfstoffe unideologisch für eine schnelle Zulassung vorbereitet werden." Das gelte auch für den russischen Sputnik-Impfstoff. Das DRK organisiert die Arbeit in den Berliner Impfzentren, in denen zuletzt auch Zehntausende mit Astrazeneca geimpft wurden. DRK-Präsident Czaja ist auch CDU-Politiker und war bis 2016 Berliner Gesundheitssenator.

Derzeit sind die Zentren in den Ex-Flughäfen Tempelhof und Tegel, in denen Astrazeneca eingesetzt wurde, geschlossen. Der Berliner Impfarzt Rüdiger Heicappell, Direktor der Asklepios-Klinik im märkischen Schwedt, sagte der Zeitung: "Sobald die EMA Sputnik zulässt, spricht nichts dagegen, das Mittel in Deutschland einzusetzen." Das russische Präparat wird in diesen Tagen erneut von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA geprüft, unter Medizinern wird offenbar mit einer schnellen Wiederzulassung für die EU gerechnet. Im Robert-Koch-Institut und der Charité hatten Ärzte das russische Mittel positiv bewertet.

Foto: Impfzentrum (über dts Nachrichtenagentur)

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