Berlin - Wegen des Unterrichtsausfalls in der Corona-Pandemie hat Bundesbildungsministerin Anja Karliczek an die Bundesländer appelliert, zusätzliche Bildungsangebote für Schüler zu schaffen. "Es muss damit gerechnet werden, dass in den Wochen der Schulschließungen auch Rückstände im Lernstoff aufgebaut werden", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).
"Umso wichtiger ist es, dass in allen Ländern nun daran gearbeitet wird, Angebote zu schaffen, damit Kinder und Jugendliche den versäumten Unterricht aufholen können." Das betreffe vor allem diejenigen, die unter schwierigen sozialen und finanziellen Bedingungen aufwachsen, so Karliczek. Es sollten aber auch Angebote für andere Gruppen geschaffen werden. Die Ministerin betonte: "Das können Angebote in den Ferien sein. Gut wäre es, wenn es solche Möglichkeiten parallel zum Schulbetrieb gäbe, sofern dieser überhaupt unter den Bedingungen der Pandemie realisierbar ist."
In einem Brief an die Kultusminister der Länder, über den die Funke-Zeitungen berichten, sagte Karliczek finanzielle Unterstützung zu - über das Bundesprogramm "Kultur macht stark", das sich in erster Linie an bildungsbenachteiligte Schüler richtet. Für den Zeitraum 2018 bis 2022 stehen 250 Millionen Euro zur Verfügung, wie es in dem Scheiben heißt. Umgesetzt werden die Projekte von Einrichtungen der Bildung, der Kultur und der Sozialarbeit - teilweise unter Beteiligung der Schulen.
"Das können Theaterprojekte sein, gemeinsames Musizieren oder andere kulturelle Aktivitäten", führte Karliczek gegenüber den Funke-Zeitungen aus. Allerdings müssten dabei die bekannten Hygiene-Maßnahmen strikt eingehalten werden. "Eine vollständige Rückkehr in ein unbeschwertes Lernen wird es so schnell nicht geben." Als Vorbild nennt die Bundesbildungsministerin in dem Brief an ihre Länderkollegen den "Lernsommer" in Schleswig-Holstein.
Die Schüler hätten in den vergangenen Sommerferien Unterricht in den Kernfächern erhalten, aber auch das soziale Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung sollten gestärkt werden. Deshalb sei das freiwillige Angebot der Schulen durch das Bundesprogramm "Kultur macht stark" flankiert worden. Karliczek attestierte den Schulen, sie hätten in den vergangenen Monaten Fortschritte im Distanzunterricht gemacht. "Aber der Präsenzunterricht ist durch nichts zu ersetzen", betonte sie.
"Die Kinder und Jugendlichen brauchen das tägliche Miteinander, um in ihrer Entwicklung voranzukommen."
Foto: Schule mit Corona-Hinweis (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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