Berlin - Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) will das Grundgesetz ändern, um die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern zu erleichtern. "Das digitale Zeitalter verlangt, dass wir über neue Formen der Kooperation nachdenken", sagte die Ministerin der Wochenzeitung "Die Zeit".

Dies sei notwendig, um die Chancen der Digitalisierung auch für Schulen zu nutzen. "Deshalb müssen wir die Verfassung ändern." Für die strikte Trennung der Kompetenzen zwischen Bund und Ländern in der Schulpolitik hat die Ministerin – angesichts des Tempos der Digitalisierung – kein Verständnis: "Da wirkt unsere Zuständigkeitsdebatte mitunter etwas aus der Zeit gefallen." Sollte ihr Vorstoß Erfolg haben, möchte Karliczek ein "Netz aus Forschungsschulen" aufbauen, die vom Bund gefördert werden.

In diesen solle ausprobiert werden, "wie digitale Bildung im Unterricht am besten funktionieren könnte". Als weitere Felder der Zusammenarbeit mit den Ländern nennt die CDU-Politikerin die Fortbildung der Lehrer sowie die Entwicklung von digitalen Lerninhalten. Zugleich kündigte die Bundesbildungsministerin an, einen einheitlichen "Nationalen Bildungsraum" aufzubauen. Die Plattform soll existierende digitale Bildungsinhalte miteinander vernetzen und jedem Bürger einen einfachen Zugang zu Lernmöglichkeiten im Netz ebnen: Lehrkräfte sollen dort Unterrichtsmaterialien finden, Arbeitnehmer Portale zur Weiterbildung sowie alle Bürger die Angebote der Volkshochschulen.

Man könne sich den "Nationalen Bildungsraum wie ein großes Gebäude mit vielen Räumen vorstellen, zu dem jeder Bürger mit einem individuellen Schlüssel Zugang bekommt", so die Ministerin.

Foto: Ausgabe des Grundgesetzes in einer Bibliothek (über dts Nachrichtenagentur)

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