Potsdam - Die künftige Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), verspricht eine "irre Aufholjagd" bei der Digitalisierung der Schulen. Es habe durch Corona einen "bedauerlichen Stau" gegeben, "weil Kommunen und Schulen mit dem Pandemie-Management beschäftigt waren", sagte sie dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe).

Nun aber sei die Aufholjagd in vollem Gang. Brandenburg etwa werde beim Abruf der Digitalpaktmittel des Bundes schon Ende 2020 "fast im Zeitplan" sein. Ernst übernimmt zum Jahresbeginn 2021 die Präsidentschaft der KMK. Ernst, die mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz verheiratet ist, fordert schon jetzt "die Verstetigung" der Bundeshilfe ab 2024, wenn der fünf Milliarden Euro schwere Digitalpakt ausläuft. Weil dann "die Herausforderung nicht beendet" sei, brauche man weiter "die gemeinsame Anstrengung von Bund, Ländern und Kommunen".

Der Digitalpakt läuft seit Mitte 2019, bis Ende Juni 2020 waren nach Angaben des Bundes nur 16 Millionen Euro abgeflossen. Ernst verspricht sich von digitalen Hilfsmitteln auch besseren Unterricht und besseres internationales Abschneiden deutscher Schüler. Denn Lehrer könnten "viel besser auf den unterschiedlichen Leistungstand reagieren", indem sie "für jeden Einzelnen zusätzliche oder andere Aufgaben stellen". Ernst kündigte daher eine "massive Ausweitung" der Fortbildung für Lehrer in Umgang mit digitalen Medien an.

Dass deutsche Pädagogen in diesem Bereich im internationalen Vergleich sehr weit zurück liegen, sei "kein schöner Befund, aber eine logische Folge der bisher schlechten Ausstattung", sagte sie. Fortbildungen sollten künftig verstärkt "in kleineren Modulen in der Schule selbst stattfinden". Zudem müsse der pädagogische Nachwuchs in allen Fächern schon in der Uni lernen, wie er digitale Medien integriere.

Foto: Kinder spielen auf einem Schulhof (über dts Nachrichtenagentur)

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