Berlin - Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bewertet die IT-Sicherheitslage in Deutschland als insgesamt "angespannt bis kritisch". Das geht aus dem neuen Lagebericht der Behörde hervor, der am Donnerstag vorgestellt wurde.
Dies ist demnach unter anderem auf die Ausweitung der bekannten cyber-kriminellen Lösegelderpressungen hin zu ergänzenden Schweigegelderpressungen und Schutzgelderpressungen zurückzuführen. Zudem hätten Angreifer die Produktion neuer Schadsoftware-Varianten im Vergleich zum vorigen Berichtszeitraum deutlich beschleunigt, heißt es in dem Bericht. Wurden im vorigen Zeitraum noch durchschnittlich 322.000 neue Varianten pro Tag bekannt, so lag der Tagesindikator im aktuellen Berichtszeitraum (1. Juni 2020 bis zum 31. Mai 2021) bei durchschnittlich 394.000 Varianten pro Tag. Das entspricht einem Zuwachs von gut 22 Prozent.
Insgesamt produzierten Angreifer im aktuellen Berichtszeitraum damit rund 144 Millionen neue Schadprogramm-Varianten. Im Februar 2021 wurde der höchste jemals gemessene durchschnittliche Tageszuwachs an neuen Schadprogramm-Varianten verzeichnet. "Begünstigt wird diese Entwicklung durch die zunehmende Vernetzung, die mit immer weiteren digitalen Abhängigkeiten einhergeht - bei gleichzeitig immer noch zu beobachtender digitaler Sorglosigkeit", so das BSI. "So bringt die Digitalisierung mit all ihren Chancen und Möglichkeiten auch viele Gefahren und eine wachsende Angriffsfläche mit sich."
Foto: Computer-Nutzer (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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