Berlin - Der Bund der Energieverbraucher plädiert angesichts steigender Energiepreise dafür, die in den Preisen enthaltenden Steuern und Abgaben zu senken oder ganz abzuschaffen. "Wenn man akut etwas tun will, würde ich sagen, ein paar Steuern könnte man sicherlich reduzieren oder ganz abschaffen", sagte Verbandschefin Leonora Holling dem Sender Phoenix.

Sie denke beim Strom vor allem an die Umlage für erneuerbare Energien und beim Gas-Preis an eine Senkung der Mehrwertsteuer. Sie glaube nicht, dass direkte Hilfen etwa in Höhe von 100 Euro für bedürftige Haushalte ausreichten. "Wir reden da über weitaus dramatischere Zuwächse an Kosten", sagte Holling. Eine deutlichere Entlastung für solche Haushalte wäre es, wenn die Sozialkassen die im nächsten Jahr zu erwartenden Nachzahlungen für Energiekosten übernehmen würden.

Die Verbandschefin geht davon aus, dass der Preisanstieg "gerade erst begonnen" habe. "Wir gehen eigentlich auf Verbraucherschützerseite davon aus, dass 2022 noch eine dramatische Erhöhung kommen wird." Es komme dann noch die CO2-Bepreisung hinzu, die Anfang 2022 kräftig angehoben werde. Wenn nicht aus anderen Gründen gegengesteuert werde, wie in anderen europäischen Ländern etwa bei Steuern und Abgaben, "werden wir weitere dramatische Preissteigerungen sehen", so Holling.

Im kommenden Jahr soll der CO2-Preis in Deutschland um fünf Euro auf 30 Euro pro Tonne steigen. Für einen Liter Benzin bedeutet dies einen Aufschlag von ungefähr 8,4 Cent.

Foto: Umspannwerk (über dts Nachrichtenagentur)

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