Berlin - In Deutschland sind laut Bund noch 2,7 Millionen der Über-60-Jährigen, die ein besonderes Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung tragen, nicht geimpft. Das geht aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, aus der die "Rheinische Post" und der "General-Anzeiger" (Freitagausgaben) zitieren.
Demnach sind auch in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen noch rund 7,2 Millionen Menschen nicht geimpft. Die Entwicklung der Pandemie und das mögliche Auftreten neuer Varianten des Coronavirus bleibe aber kaum vorhersehbar. Um auf neue Virusvarianten vorbereitet zu sein, müssten "schnell skalierbare Systeme" entwickelt werden. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums treibt die Bundesregierung den Aufbau eines Zentrums für Pandemieimpfstoffe und -therapeutika beim Paul-Ehrlich-Institut voran.
Das Ziel sei es, die Bevölkerung in Deutschland schnellstmöglich mit wirksamen und sicheren Impfstoffen und Therapeutika im Pandemiefall zu versorgen. Linken-Fraktionsgeschäftsführer Jan Korte kritisierte dazu die Rolle von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD): "Karl Lauterbach ist bald fünf Monate Bundesgesundheitsminister und hat noch keine einzige Maßnahme zur Stärkung des Gesundheitswesens oder der Langzeitpflege angestoßen. Das ist nicht nur peinlich, das ist auch gefährlich. Lauterbachs Strategie, alle Verantwortung bei der Pandemiebekämpfung auf die Bevölkerung abzuwälzen, ist gescheitert."
Lauterbach müsse jetzt anfangen, zu arbeiten, und unverzüglich einen Zeitplan für den kommenden Herbst und Winter vorlegen, etwa für den Erhalt von Testzentren und Laborpersonal sowie für mehr Personal in Krankenhäusern. Außerdem müsse er sich dafür einsetzen, die Patente auf Impfstoffe freizugeben.
Foto: Impfzentrum (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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