Berlin - Betreiber kritischer Infrastruktur aus Bereichen wie Energie, Wasserwirtschaft und Telekommunikation in Deutschland haben 2020 deutlich mehr Störfälle gemeldet als im Jahr zuvor. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, über die das "Handelsblatt" berichtet.
Die Zahl der Meldungen hat sich demnach im vergangenen Jahr auf 345 erhöht. Im Vergleich zum Jahr 2019 mit 254 gemeldeten Störungen entspricht das einem Anstieg um mehr als 35 Prozent. Nicht alle Störungen seien auf Angriffe, Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage zurückzuführen, so die Regierung in dem Dokument. "Teilweise handelt es sich um technisches Versagen von Hard- oder Software sowie menschliches Fehlverhalten." Gleichwohl geht die Regierung von einer "weitaus größeren Dunkelziffer an tatsächlichen Cyberangriffen aus", heißt es in der Antwort weiter. Als Grund nennt die Regierung den Umstand, dass die Meldezahlen "nur einen Ausschnitt der Wirtschaft abdecken". Der FDP-Bundestagsabgeordnete Bernd Reuther sieht vor diesem Hintergrund Handlungsbedarf. "Die Bundesregierung benötigt ein besseres Lagebild bei Cyberangriffen", sagte Reuther dem Blatt. "Angesichts der zunehmenden Automatisierung von Verkehr und Wirtschaft können wir uns keine blinden Flecken erlauben."
Foto: Heizkraftwerk (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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