Berlin - Das Bundesgesundheitsministerium hat nach eigenen Angaben keine Informationen darüber, wie hoch die Impfquote in medizinischen Berufen ist. Das zeigt eine Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Konstantin Kuhle, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" (Samstagausgaben) berichten.
"Informationen zu den Impfquoten bei pflegerischen und ärztlichen Berufen liegen dem Robert-Koch-Institut nur auf der Basis von einzelnen stichprobenartigen Studien vor", heißt es darin. Daten über den beruflichen Hintergrund von geimpften Personen würden im Digitalen Impfquoten-Monitoring des RKI regelmäßig "nicht erfasst". Kuhle sagte dem RND dazu: "Angesichts der dramatischen Pandemie-Situation muss die Debatte über Impfpflichten für bestimmte Bevölkerungsgruppen offen geführt werden. Man kann eine Impfpflicht jedoch nicht einfach in den Raum stellen, ohne sich über die genaue Ausgestaltung oder die Datengrundlage im Klaren zu sein. Auch die Prüfung, ob eine Impfpflicht verfassungsgemäß ist, kann nur anhand eines konkreten Vorschlags erfolgen."
Wenn das Bundesgesundheitsministerium die Frage nicht beantworten könne, wie hoch die Impfquote etwa in den verschiedenen Bereichen der Pflege sei, dann zeige das: "Deutschland ist von der scheidenden Bundesregierung auf die Einführung einrichtungs- oder tätigkeitsbezogener Impfpflichten schlampig vorbereitet worden. Es wird Zeit, dass die neue Bundesregierung mit dem geplanten Coronakrisenstab die Arbeit übernimmt und die Datengrundlage für politische Entscheidungen verbessert."
Foto: Krankenhaus (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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