Berlin/Moskau - Die Bundesregierung erschwert deutschen Unternehmen das Geschäft mit Russland ab sofort erheblich, selbst wenn ihre Erzeugnisse nicht wie beispielsweise Mikrochips oder Rüstungsgüter auf der europäischen Sanktionsliste stehen. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf das Bundeswirtschaftsministerium schreibt, hat Berlin die Hermes-Bürgschaften für Russland komplett aufgehoben.

"Die Bewilligung von Hermes-Bürgschaften und Investitionsgarantien für Russland ist bis auf Weiteres ausgesetzt", bestätigte ein Ministeriumssprecher auf Anfrage. Mit dem Instrument der Export-Kreditgarantien sichert die Bundesrepublik seit 1949 Ausfuhren deutscher Unternehmen ab, um sie gegen die Zahlungsunfähigkeit ausländischer Kunden, aber auch gegen die Folgen kriegerischer Ereignisse oder staatliche Beschlagnahme zu schützen. Vor allem mittelständischen Firmen, denen ein üppiger Finanzpuffer fehlt, ermöglicht dies in vielen Fällen erst die notwendige Absatzfinanzierung - und damit das Auslandsgeschäft. Geprüft und bearbeitet werden Anträge dabei vom Hamburger Kreditversicherer Euler Hermes, der dem Programm seinen Namen gab.

Das Geld selbst aber kommt im Schadensfall vom Bund. Auf die geschädigten Exporteure entfällt eine Selbstbeteiligung von fünf bis 15 Prozent. Noch in den ersten sechs Monaten 2021 erhielten deutsche Unternehmen, die Waren nach Russland exportierten, nach Auskunft des Bundeswirtschaftsministeriums neue Deckungszusagen in Höhe von 820 Millionen Euro.

Foto: Straßenverkehr und Zugverkehr in Moskau (Russland) (über dts Nachrichtenagentur)

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