Berlin - IT-Experten des Bundestags haben Abgeordnete darüber informiert, dass ihre Daten in einem Facebook-Datensatz auftauchen, der im Netz veröffentlicht wurde. "Der Bundestagsverwaltung liegt die Information vor, dass im Internet private Telefonnummern von circa 50 Abgeordneten veröffentlicht wurden", heißt es in einer Mail, über die der "Spiegel" berichtet.
Die Nachricht an die Abgeordneten stammt demnach vom 12. April und verweist für "weitere Informationen" zu dem Datenleck auf einen Artikel des Fachportals "Netzpolitik.org". Das Facebook-Leak, bei dem private Daten von Nutzern abgeflossen sind, ist bereits seit dem 4. April öffentlich bekannt. Die Warnung der Bundestagsverwaltung scheint lediglich eine Reaktion auf den Medienbericht von "Netzpolitik" zu sein und nicht auf einer eigenen Prüfung des Datenleaks durch deutsche Sicherheitsbehörden zu basieren. Eine solche Prüfung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) soll allerdings aktuell laufen, heißt es in der E-Mail an die Abgeordneten.
"Offenkundig sind solche Daten nicht nur für Kriminelle, sondern auch für Nachrichtendienste von großem Interesse. Vor diesem Hintergrund ist die bisherige Lethargie von Bundesregierung und Sicherheitsbehörden in höchstem Maße verwunderlich", sagte der Grünen-Politiker Konstantin von Notz. Die Linken-Abgeordnete Martina Renner fordert, dass das Leak "fühlbare Konsequenzen" für Facebook haben müsse. "Die Informationspolitik von Facebook ist eine Katastrophe", sagte Renner, deren Daten sich ebenfalls in dem Datensatz befinden.
Foto: Hinterbänkler im Bundestag (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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