Berlin - In der Bundeswehr haben Überlegungen zum langfristigen Einsatz der Truppe in der Pandemiebekämpfung begonnen. "Wir werden die Frage zu beantworten haben, ob es sinnvoll ist, dass wir über so lange Zeit auf einem Feld, für das wir gar nicht zuständig sind, mit Kräften im fünfstelligen Bereich augenscheinlich unverzichtbar sind", sagte der für den Corona-Einsatz der Bundeswehr verantwortliche Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Manfred Schelleis, der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).

Werde die Frage verneint, müsse geklärt werden, wer es denn dann machen solle. "Wird die Frage bejaht, dann müssen wir uns Gedanken machen, wie wir uns dafür personell, materiell und organisatorisch aufstellen", so Schelleis. Er wies darauf hin, dass der Kernauftrag der Truppe die Landes- und Bündnisverteidigung sei. Derzeit reagierten viele Bürger verwundert darüber, wie schnell die Hilfe komme und wie lösungsorientiert und freundlich die Soldaten aufträten. "Offenbar haben viele ein anderes Soldatenbild im Kopf und erleben jetzt, wie die Bundeswehr wirklich ist", sagte der Generalleutnant. Nach Aussetzung der Wehrpflicht gebe es nicht mehr so viele Möglichkeiten, Bundeswehr vor Ort zu erleben.

Foto: Bundeswehr-Soldaten als Helfer an einer Corona-Teststelle (über dts Nachrichtenagentur)

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