Berlin/Oberhausen - Der Ukraine-Krieg beschert der Bundeswehr ein lange nicht mehr dagewesenes Interesse der Bevölkerung. Eine "Pop-up-Karrierelounge" der Truppe hat seit Mitte März schon über 10.000 Neugierige ins Oberhausener Einkaufszentrum Centro gelockt.

Weitere 20.000 Neugierige seien zu einem Event-Wochenende gekommen, heißt es. Man werde deshalb die "erfolgreiche Zielgruppenansprache mit den Karrierelounges auf jeden Fall weiterverfolgen und ausbauen", sagte Oberst Carsten Schuckmann dem Nachrichtenmagazin "Focus". Schuckmann ist zuständig für die Personalgewinnung der Bundeswehr und damit auch für die Führung von 99 Karriere-Beratungsbüros in der ganzen Republik. Bis Ende April ist die Lounge noch im Centro.

In Hannover gibt es eine weitere. Im Mai geht`s nach Stuttgart. Dann folgen Berlin und München. Man registriere seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine eine erhöhte Zahl an Interessenten, sagte ein Bundeswehrsprecher aus Köln dem "Focus".

Der Truppe geht es dabei nicht nur um Rekrutierung: "Zum ersten Mal in meinen 37 Jahren bei der Bundeswehr treffe ich hier jetzt Menschen, die sich dafür bedanken, dass es uns gibt", so Oberstleutnant Helmar Koch, Dezernatsleiter Werbung und Beratung im Karrierecenter der Bundeswehr in Düsseldorf. Sein Fazit: "Viele sagen: `Toll, dass ihr sichtbar seid. Dass ihr euch nicht versteckt. Dass es euch gibt.` Das ist ja auch mal eine schöne Botschaft und Bestätigung für die Truppe."

Früher habe man dagegen "allenfalls so etwas wie höfliche Ignoranz gegenüber der Bundeswehr erlebt in der Bevölkerung".

Foto: Bundeswehrsoldaten fahren Bahn (über dts Nachrichtenagentur)

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