Berlin - CDU-Familienpolitikerin Jenna Behrends hält die finanzielle Unterstützung der Bundesregierung für Familien in der Coronakrise für nicht ausreichend. "Der Familienbonus, das sind nur 300 Euro. Und die fühlen sich für viele Familien an wie Schweigegeld, weil sie monatelang im Stich gelassen worden sind", sagte sie dem Nachrichtenportal Watson.

Behrends, die für die CDU in der Bezirksverordnetenversammlung in Berlin-Mitte sitzt, fordert statt einmaliger Zahlungen einen Ausbau der Kinderbetreuung. "Berufstätigkeit funktioniert für Eltern nur, wenn die Betreuung der Kinder gesichert ist." Das habe sich gerade in der Coronakrise gezeigt, etwa beim Homeschooling. "Das, was Lehrerinnen und Lehrer leisten, können Eltern eben nicht so nebenbei zu Hause schaffen." Die Politik müsse jetzt die Weichen stellen, um für mehr Kinder Betreuungsplätze anzubieten – von der Kita bis zur Schule. Ein Recht auf Homeoffice, wie es Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) fordert, hält Behrends für ungeeignet, um Familie und Beruf besser vereinbar zu machen. Zu Heils Vorstoß sagte sie: "Homeoffice kann immerhin Fahrzeiten einsparen und eine gewisse Flexibilität ermöglichen – aber die Idee, dass dadurch Kinderbetreuung und Arbeit plötzlich gleichzeitig möglich sind, die ist abstrus. Man kann nicht konzentriert arbeiten und gleichzeitig für ein Kind da sein." Grundsätzlich wünscht Behrends sich eine stärkere Anerkennung der Kindererziehung durch die gesamte Gesellschaft. Kinder zu erziehen sei kein Privatvergnügen. "Kinderlose sind auch davon abhängig, dass andere Menschen Kinder erziehen", sagte die CDU-Politikerin. Eltern sorgten mit ihrer Erziehungsarbeit dafür, dass das Rentensystem nicht zusammenbreche und dass die Wirtschaft in Deutschland innovativ bleibe.

Foto: Corona-Werbung der Bundesregierung (über dts Nachrichtenagentur)

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