Berlin - Nach dem Vorstoß von Grünen-Chefin und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, Kurzstreckenflüge erst verteuern und perspektivisch abschaffen zu wollen, warnt der CDU-Wirtschaftsrat davor, dass sich viele Urlauber die Reise nach Mallorca nicht mehr leisten können. "Flüge würden für Durchschnittsverdiener nahezu unbezahlbar, zudem wären tausende Arbeitsplätze am Luftverkehrsstandort Deutschland gefährdet, wenn die Menschen bei steigenden Preisen auf grenznahe Flughäfen im Ausland ausweichen", sagte Wolfgang Steiger, Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).

Baerbocks Forderung würde nicht nur innerdeutsche Ziele, sondern alle Flüge bis 1.500 Kilometer Flugstrecke betreffen, sagte Steiger. "Der bei den Deutschen beliebte Urlaub auf den Balearen wäre also für viele Arbeitnehmer finanziell bald nicht mehr drin, auch etliche Ziele in Griechenland oder Italien würden drastisch verteuert", führte der Generalsekretär aus. Steiger warf den Grünen vor, "wenig Gespür für die normalen, hart arbeitenden Menschen hierzulande" zu haben. Kritik äußerte Steiger auch an einem Bundestagsantrag der Grünen, mit dem Menschen in Flughafenregionen nach Willen der Grünen besser geschützt werden sollen.

Dafür wollen die Grünen unter anderem die Unzumutbarkeitsschwelle für Fluglärm senken. "Würde die Zumutbarkeitsgrenze für Lärm wirklich auf 50 Dezibel am Tag und 40 Dezibel in der Nacht abgesenkt, wie dort gefordert, dürfte auch keine Bahn in Deutschland mehr rollen. Und im Übrigen stünden selbst Windräder still, für die der Grenzwert derzeit bei 55 Dezibel liegt", sagte Steiger.

Foto: Tui-Flugzeug (über dts Nachrichtenagentur)

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