Berlin - Die Personalvorständin des Automobilzulieferers Continental, Ariane Reinhart, fordert mehr Unterstützung für die Branche. "Um Beschäftigung der Automobilzulieferer am Standort Deutschland zu halten, müssen wir gemeinsam mit unseren Kunden, der Politik und den Sozialpartnern neue Wege gehen", sagte Reinhart der "Welt" (Donnerstagausgabe). In der Branche gebe es überall Abbauprogramme.

"Eine generelle Beschäftigungsgarantie wäre im aktuellen Umfeld unseriös." Continental verhandelt derzeit mit den Arbeitnehmervertretern über Stellenstreichungen an mehreren Standorten. Dort könne man jeweils eine befristete Beschäftigungssicherung aussprechen - sie müsse aber immer an die Erreichung wirtschaftlicher Ziele gekoppelt sein. Von der Regierung fordert Reinhart eine industriepolitische Strategie. "Wir brauchen ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland und müssen benennen, welche technologischen Leuchttürme wir in diesem Land wollen", sagte sie. Bei der Entwicklung neuer Technologien etwa zum autonomen Fahren sei auch finanzielle Unterstützung nötig. "Keiner hat allein die finanziellen Mittel dazu. Wir brauchen eine Lastenteilung, auch mit dem Staat." Reinhart begrüßte die Ansiedelung von Tesla in Grünheide bei Berlin. "Ich finde es toll, dass die Menschen dort die Möglichkeit bekommen, in einer Fabrik zu arbeiten", sagte sie mit Blick auf geringqualifizierte Mitarbeiter. Dass Firmenchef Elon Musk vergangene Woche zu Vorstellungsgesprächen angereist ist, sieht sie dagegen kritisch. "Personaldiagnostisch ist der Wert von Bewerbungsgesprächen fraglich", sagte Reinhart. In einem unstrukturierten Interview könne man nicht valide feststellen, ob jemand der Richtige für eine Stelle sei.

Foto: Autoreifen (über dts Nachrichtenagentur)

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