Washington - Reduzierte Schlachtkapazitäten aufgrund von Corona-Auflagen in den Schlachthöfen haben zu einem deutlichen Preisrückgang der Erzeugerpreise geführt. Das erhöhte Angebot an schlachtreifen Schweinen habe im Dezember nicht vollständig abgenommen werden können, ein sogenannter "Schweinestau" sei entstanden, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit.

Auch der Wegfall von Absatzmöglichkeiten durch die Schließung der Gastronomie und fehlende Großereignisse wirkten sich nachfragedämpfend aus. Zudem stocke aufgrund der Afrikanischen Schweinepest weiterhin der deutsche Export in Drittstaaten, so die Statistiker. Die Preise gingen laut jüngster verfügbarer Daten im Dezember 2020 gegenüber Dezember 2019 um rund 40 Prozent zurück. Bei den Preisen für Schafe und Ziegen wurde wie in den vergangenen Monaten eine entgegengesetzte Entwicklung beobachtet: Hier stiegen die Preise von Dezember 2019 bis Dezember 2020 um rund 19 Prozent.

Die Preise für tierische Erzeugnisse insgesamt gingen im Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat insgesamt um 15,5 Prozent zurück. Damit verstärkte sich der Rückgang im Vorjahresvergleich nochmals, im November hatte er -13,5 Prozent betragen. Insgesamt waren die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Dezember 2020 um rund 9 Prozent niedriger als im Dezember 2019. Einen ähnlich starken Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat hatte es zuletzt im Juli 2015 gegeben.

Foto: Angler Sattelschwein (über dts Nachrichtenagentur)

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