Berlin - Der Deutsche Lehrerverband (DL) lehnt eine Mehrarbeit von teilzeitbeschäftigten Lehrern in der Coronakrise, um mehr Klassen in der Schule zu teilen und so das Ansteckungsrisiko zu mindern, ab. Das berichtet das "Handelsblatt" (Montagausgabe).

Die Teilzeitquote der Pädagogen liegt mit 40 Prozent weit über dem bundesweiten Durchschnitt aller Arbeitnehmer von 26 Prozent. In Grundschulen beträgt sie 47 Prozent. Dennoch "sind die Ressourcen begrenzt", sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger, "viele haben ja genau deshalb Teilzeit, weil sie zuhause noch kleine Kinder betreuen müssen". Zudem würden natürlich Teilzeit-Kräfte angesprochen, wenn kurzfristig kranke Kollegen ersetzt werden müssten.

Außerdem sei "die Stimmung in den Lehrerzimmern inzwischen sehr angespannt", es gebe "ja jetzt schon erhebliche Mehrarbeit durch die in Quarantäne befindlichen Lehrkräfte und um den Unterrichtsausfall durch Lehrermangel aufzufangen." Ein genereller Schichtbetrieb mit halbierten Klassen vor- und nachmittags sei ohnehin völlig undenkbar. Denn dafür "bräuchten wir 500.000 Lehrkräfte mehr und übrigens auch doppelt so viele Schulbusse", sagte Meidinger.

Foto: Corona-Hinweis an einer Schule (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: