Mainz - Sigrid Nikutta, seit Januar 2020 Chefin von DB Cargo, will trotz jahrelanger roter Zahlen investieren. "Natürlich soll das Unternehmen irgendwann auch schwarze Zahlen schreiben und nicht wie in den letzten Jahrzehnten rote Zahlen", sagte sie dem Portal "Business Insider".

Als Saniererin will sich Nikutta aber nicht bezeichnen. "Never ever. Sanieren hat immer einen negativen Touch, weil das damit verbunden ist, das Unternehmen zu verkleinern. Ich sehe mich vielmehr als Modernisiererin. Als Person, die Wachstum möglich macht."

In der Theorie sei es total simpel, DB Cargo zu sanieren. "Ich schneide das Unternehmen so klein, bis ich einen Kern habe, der wirtschaftlich ist", sagte Nikutta. "Das kann aber nicht das Ziel sein. Das wäre fatal für Deutschland, Europa - und für die Umwelt."

Stattdessen will Nikutta wachsen. "Auch wenn wir durch die Verluste aus der Vergangenheit nicht so viel Geld haben, um zu investieren." Sie sei fest überzeugt: "Es gibt kein Gesundschrumpfen."

Wenn man in einem gigantischen Netzwerk wie bei der Bahn anfange zu schrumpfen, dann werde man niemals wirtschaftlicher. "Damit vergrößert man das Elend nur. Das hat die Vergangenheit, glaube ich, gezeigt." Nikuttas Rechnung geht so: "Wenn ich es schaffe, mehr Verkehr in das Netzwerk zu holen und die Ressourcen dabei stabil halte, werde ich wirtschaftlicher."

Aktuell gebe es noch sehr viele manuelle Tätigkeiten, die das System entsprechend teuer machen. "Wir fangen jetzt mit dem Modernisierungsschub an, den man schon vor 50 Jahren hätte machen können", sagte Nikutta.

Foto: Lok auf Gleisanlage (über dts Nachrichtenagentur)

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