Wiesbaden - Die Nachfrage nach bestimmten Hygieneartikeln sowie Produkten des täglichen Bedarfs ist in der Corona-Pandemie zeitweise deutlich angestiegen. Auch die inländische Produktion von bestimmten Gütern stieg im bisherigen "Corona-Jahr" 2020, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand einer Sonderauswertung der Produktionserhebung am Mittwochmorgen mit.
So lag etwa die Produktion von Desinfektionsmitteln im Durchschnitt von Januar bis September 2020 um 80 Prozent über der des Vorjahreszeitraums. Die Unternehmen in Deutschland mit 50 und mehr Beschäftigten haben bereits mit Ausbruch der Corona-Pandemie auf die veränderte Nachfrage reagiert: Während die Produktion von Desinfektionsmittel im Januar 2020 bereits 29 Prozent über dem Vorjahresmonat lag, erreichte sie im April 2020 den bisherigen Jahreshöhepunkt: mit 14.800 Tonnen Wirkstoffgewicht wurde 161 Prozent mehr produziert als im April 2019 mit rund 5.700 Tonnen. Zur Bevorratung oder für die schnelle Zubereitung einer Mahlzeit wird häufig auf Nudeln zurückgegriffen. Obwohl die Restaurants in Deutschland zur Eindämmung der Corona-Pandemie im März 2020 für den Verzehr vor Ort schließen mussten, haben die Unternehmen hierzulande die Produktion von Nudeln ausgeweitet: Im März 2020 wurden mit gut 36.600 Tonnen 72 Prozent mehr Nudeln produziert als im Vormonat und 82 Prozent mehr als im März 2019. Betrachtet man das bisherige Corona-Jahr 2020, zeigt sich ebenfalls ein Produktionsanstieg: Von Januar bis September 2020 lag die Produktion im Schnitt um 20 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum.
Ähnlich wie beim Desinfektionsmittel lässt sich aus der erhöhten Produktion von Nudeln im Zeitraum von Januar bis September 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf einen tatsächlich höheren Bedarf an diesen Gütern schließen. Anders verhält es sich beim Toilettenpapier, welches bei Ausbruch der Krise in Deutschland im Handel ebenfalls stark nachgefragt wurde. Zwar wurde im März 2020 mit 108.300 Tonnen 17 Prozent mehr Toilettenpapier produziert als im März 2019, und auch im April 2020 wurden zwölf Prozent mehr produziert als im Vorjahresmonat. Die Betrachtung der Zeiträume Januar bis September 2019 (88.400 Tonnen) und 2020 (85.300 Tonnen) zeigt jedoch, dass die Produktion von Toilettenpapier im Schnitt auf einem ähnlichen Niveau verblieben ist (-3,5 Prozent).
Foto: Desinfektionsmittel in der Coronakrise (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: