Berlin - Die Lärmschutz-Sanierungen an den Schienenwegen der Deutschen Bahn liegen deutlich unter Plan. In den Jahren 2017 bis 2019 sind gut 100 Millionen Euro, die für Lärmschutz an den Gleisen eingeplant waren, nicht abgeflossen, geht aus der Antwort des Verkehrsministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, über den die "Rheinische Post" in ihrer Donnerstagausgabe berichtet.

Zusammen mit Beträgen aus früheren Jahren summieren sich die Ausgabereste 2020 demnach auf über 140 Millionen Euro. Die Bundesregierung hatte Anfang 2019 die neue Förderrichtlinie Lärmsanierung auf den Weg gebracht. Auf dieser Grundlage hat das Eisenbahnbundesamt (EBA) den Sanierungsbedarf hochgestuft: Statt 2.800 Streckenkilometer müssten nun 6.500 Kilometer in 2.200 Städten und Gemeinden lärmsaniert werden, so die Behörde. Bei dem derzeitigen Tempo der Fortschritte würde die Sanierung aller Streckenabschnitte 70 Jahre beanspruchen, so die Grünen. "Der Lärmschutz kommt in Deutschland spürbar zu kurz", sagte Grünen-Politiker Sven-Christian Kindler. Jeden Tag und auch jede Nacht seien Tausende Menschen von Schienenlärm betroffen. "Dass in ganz Deutschland im Jahr 2020 so wenige Kilometer lärmsaniert wurden, ist ein erschreckendes Armutszeugnis."

Foto: Züge von DB Regio (über dts Nachrichtenagentur)

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